Wie werde ich Modellbauer?

Du suchst ein Hobby? Du möchtest mal etwas Handwerkliches versuchen? Du willst ein Hobby, bei dem du deiner Phantasie freien Lauf lassen kannst, oder die Wirklichkeit bis ins kleinste Detail nachempfindest – oder alles dazwischen?

Dann ist der Modellbau ganz sicher etwas für dich.

Ich gebe dir hier einige Tips, die mir ganz sicher geholfen hätten, als ich angefangen habe.

Was baue ich?

Das ist sicher die schwerste Frage bei einem Neuling. Die Möglichkeiten sind ja auch unbegrenzt: Vom kleinsten Fahrrad über Panzer, Raumschiffe und Autos bis zum großen Flugzeugträger wird heutzutage alles angeboten. Womit fange ich an?

Als erstes Modell solltest du eines wählen, das dir nicht wichtig ist. Du wirst es nicht so gut hinbekommen, wie du es dir vorstellst – das ist auch ok, jeder muss einmal anfangen und lernen!

Das Thema bestimmst du selbst. Möchtest du etwas aus Film und Fernsehen nachbauen? Aus deiner Arbeitswelt? Hast du etwas im Museum gesehen und willst selbst so etwas im Wohnzimmer stehen haben? Beim Thema kann ich dir wenig helfen, aber das ist gut so, immerhin geht es beim Modellbau ganz um dich.

Die Schwierigkeit aber solltest du bewusst wählen. Es gibt Modelle, die haben etwa 10 Teile und werden ohne Klebstoff zusammengebaut – Revell bietet zum Beispiel Steckbausätze* an, die extrem einfach zu montieren und schön vorbemalt sind. Die sind perfekt für Kinder und Einsteiger, allerdings bieten sie auch nur relativ kurz Bastelspaß.

Etwas anspruchsvoller sind Modelle, die geklebt und bemalt werden wollen. Aber auch dort gibt es einfachere und schwierigere. Ein guter Anfang ist ein kleines Modell, am besten im Maßstab 1:72 (das heißt, das Modell ist 72 mal kleiner, als das Original). Sehr empfehlen kann ich die Bf 109 von Revell*, die ich in meinem Diorama verbaut habe.

Revell bietet auch ein ganz nettes Skill-Level-System an, das einem dabei helfen soll, das richtige Modell zu finden. Obwohl die Skill-Levels nicht immer für bare Münze zu nehmen sind, ist es doch ein guter Hinweis. Ein weiterer Vorteil von Revell ist, dass deren Modelle in vielen Geschäften verfügbar sind.

Was brauche ich?

Zum Modellebauen brauchst du 4 Dinge:

  • das Modell
  • Klebstoff
  • Werkzeug
  • Farbe

Klebstoff

Das Modell hast du ja jetzt nach dem obigen Absatz in der Hand. Ist es ein Modell, das nicht nur zum Stecken ist, brauchst du zum Basteln den richtigen Klebstoff. Meine liebsten Klebstoffe habe ich schon einmal in diesem anderen Beitrag beschrieben.

Für den Anfang reicht aber der ganz normale Revell Contacta Professional*. Die normale flinke Flasche von Uhu lässt du lieber stehen, das funktioniert überhaupt nicht mit dem Plastik von Modellbausätzen – frag mich nicht, woher ich das weiß.

Werkzeug

Etwas grundlegendes Werkzeug ist auch nicht schlecht. Die meisten Sachen findest du wahrscheinlich schon in deinem Haushalt.

Du brauchst etwas zum Schneiden, etwa ein Teppichmesser, da die Teile immer an einem Gussrahmen geliefert werden und oft auch andere Gussreste an sich tragen, die man entfernen muss.

Aus dem gleichen Grund, sollte auch etwas zum Schleifen auf deiner Einkaufsliste stehen, etwa eine günstige Nagelfeile.

Eine etwas ausführlichere Liste der Werkzeuge zum Einstieg habe ich in einem anderen Artikel schon einmal beschrieben.

Farben

Du willst dein Modell also nicht nur grau lassen? Sehr gut, dann brauchst du Farben.

Du solltest spezielle Modellbaufarben benutzen. Diese Farben funktionieren besser auf dem Plastik der Modelle als die meisten anderen Farbsorten. Ölfarben oder Wasserfarben funktionieren auf Plastikmodellen überhaupt nicht. Sprühdosen aus der Automobilindustrie funktionieren zwar, sind aber schrecklich unpräzise.

Bei den Modellbaufarben gibt es zwei Haupttypen: Farben auf Acrylbasis und Farben auf Harzbasis (auch Enamels genannt).

Die Enamels haben zwar ihre Daseinsberechtigung, für Einsteiger und den Alltag sind die Acryl-Farben aber um Welten besser. Sie riechen nicht, lassen sich mit Wasser verdünnen und sind in den kleinen Mengen, die man beim Modellbau braucht, auch im Abfluss nicht falsch aufgehoben. Auch die Pinsel lassen sich super mit Wasser reinigen.

Deine ersten Modelle solltest du mit Pinseln bemalen. Achte darauf, dass die Pinsel nicht haaren und arbeite mit Pinselgrößen, die der Fläche entsprechen.

Wie gehts weiter?

Üben, Üben, Üben, Üben und nochmals Üben. Man lernt bei jedem Modell was Neues dazu. Und keine Scheu vor Fehlern. Nur, wenn du Fehler machst, kannst du lernen.

Wenn du zwei oder drei Modelle gebaut hast, mit denen du zufrieden bist, kannst du dich an dein erstes Projekt wagen, das dir etwas bedeutet.

Dann hast auch du im Nu den großen Sternzerstörer mit Beleuchtung, Innenleben und Soundeffekten im Wohnzimmer stehen.

Viel Spaß!

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