Jeder Modellbauer fängt einmal klein an. Das erste Modell ist ausgesucht, die passenden Farben sind gekauft, auch Klebstoff gab’s im Spielwarenladen direkt neben dem Bausatz.
Jetzt braucht man nur noch Werkzeug. Aber welches?
Man kann sich in seinem Modellbauerleben Kisten über Kisten von Werkzeug anschaffen, es gibt aber ein paar Helferlein, die jeder bei sich hat und die fürs Erste auch nicht viel kosten. Das sind meine Einsteigerwerkzeuge:
Ein Messer
Jedes Modell fängt mit einem Schnitt an: Man macht die Packung auf. Und von da an wird quasi ständig etwas geschnitten, begradigt, geschabt, gekürzt oder abgetrennt. Dafür braucht man ein gutes Messer.
Am besten (und am wirtschaftlichsten) sind wohl Teppichmesser mit abbrechbarer Klinge* wie das auf dem Bild.
Die Klingen sind nachfüllbar und die Metallführung, in der die Klingen liegen, sorgt für einen präzisen Schnitt.
Ein Seitenschneider
Das Messer ist schon ein super Werkzeug, um die Bauteile aus den Gussästen herauszutrennen. Kleine oder dünne Komponenten wie Antennen, Gewehrläufe oder Pitot-Rohre, können dabei aber sehr leicht abbrechen, weil man mit einem Messer einseitigen Druck auf das Bauteil im Rahmen ausübt.
Besser dazu geeignet, die Kleinteile aus dem Rahmen zu holen, ist ein Seitenschneider.
Wichtig beim Seitenschneider für den Modellbau* ist, dass er auf der einen Seite gerade abklemmt, also keine Wate hat. Dadurch kann man nah am Bauteil schneiden und spart sich jede Menge Feil-Arbeit.
Eine Nagelfeile
Beim Heraustrennen der Bauteile eines Modells aus dem Spritzrahmen bleibt an den Teilen fast immer ein kleiner Rest des Rahmens übrig. Den muss man weg machen, damit die Teile gut zusammenpassen. Auch Teile, die schlecht gegossen oder sonstwie verformt sind oder nicht passen, können gerettet werden.
Dabei hilft uns eine Feile.
Der Modellbau-Fachhandel bietet Feilen jeder Art an. Leider sind die meisten davon auch nicht wirklich anders als die Nagelfeilen aus dem Supermarkt.
Daher empfehle ich für das erste Modell eine einfache Nagelfeile* mit zwei Seiten, einer groben und einer feinen. Damit lassen sich die meisten Versäuberungsarbeiten schon ganz gut erledigen.
Schlüsselfeilen
Die Nagelfeile reicht für den Anfang völlig aus, ich empfehle aber trotzdem zusätzlich einen Satz Schlüsselfeilen. Die gibt es in den unterschiedlichsten Formen – dreieckig, rund, flach, konkav – weshalb ich zum Einstieg dieses günstige Set* empfehlen kann.
Mit Schlüsselfeilen kann man etwas schneller Material abtragen und Teile in Form schleifen als mit der Nagelfeile, dafür fehlt teilweise aber etwas an Präzision und Fläche. Normalerweise bearbeite ich ein Bauteil erst mit den Schlüsselfeilen, um es in die richtige Form zu bekommen, danach bekommt es dann ein Finish mit der Nagelfeile.
Eine Pinzette
Jetzt, wo wir die ganzen Bauteile abgetrennt und versäubert haben, müssen wir sie am Modell auch anbringen. Dabei kommen einem oft die eigenen Wurstfinger in die Quere, oder der Ort, an dem das Teilchen landen soll, ist im engsten Winkel des ganzen Modells.
Auch hier hilft uns ein Werkzeug aus der Patsche: die Pinzette.
Eine gute Pinzette erspart einem beim Modellbau jede Menge Frust. Wichtig dabei ist, dass die Spitzen der Pinzette sich gegenseitig genau treffen, sonst trägt die Pinzette nicht. Außerdem sollten sich die beiden Spitzen ganz vorne treffen und das Metall sich auch bei stärkerem Drücken nicht dauerhaft verformen. Edelstahl ist gut, Walzblech eher nicht.
Gute Pinzetten bekommt man zum Beispiel in jeder Apotheke.